Die Geschichte der Hypnose

Die Hypnose gilt als eine der ältesten Heilmethoden der Menschheit. Seit mindestens 6 000 Jahren versetzen sich die Menschen in Trance, um durch Wiederholen von Affirmationen (Gesundheitsformeln) Heilung oder Leidenslinderung zu erreichen.

In der Antike galt die Hypnose als die einzig angewandte Form der Psychotherapie. Wissenschaftlich gesehen jedoch wurde die Hypnose um 1770 von Franz Anton Mesmer wiederentdeckt.

Im 19. Jahrhundert stieß Sigmund Freud in Paris auf die Experimente von Mesmer und versuchte selbst diese Methode, um Patienten zu behandeln. Es ist jedoch bekannt, dass Freud ein äußerst schlechter Hypnotiseur war. Dies war wohl auch ein Grund, weshalb er die Methode wieder fallen ließ und sich vermehrt seiner Technik der freien Assoziation widmete. Schriften zeigen jedoch, dass Freud auch später immer wieder mit Hypnose gearbeitet hat.
Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch Oskar Vogt, dann durch dessen Schüler Johannes Heinrich Schultz, der daraus das autogene Training entwickelte.

 

Im amerikanischen Sprachgebiet wurde die Hypnose wesentlich durch Milton H. Erickson, Kroger und Dave Elman weiterentwickelt. Milton Erickson entwickelte um 1950 herum eine permissive Form der hypnotischen Gesprächsführung. Diese stellt statt dem bisherigen Befehlsstil („Du wirst müde!“) das Lenken der Aufmerksamkeit des Patienten auf sich selbst in den Vordergrund („Vielleicht stellen Sie jetzt schon ein leichtes Müdigkeitsgefühl fest.“). Die „neue Technik“, wie Ericksons Methode von einigen Ärzten heute noch genannt wird, betont die persönliche Freiheit und den eigenen Willen des Patienten und nutzt damit seine Eigenverantwortlichkeit, denn „es ist nicht der Hypnotiseur, der bei einer Hypnose die therapeutische Arbeit leistet, sondern der Patient selbst – allerdings völlig unterbewusst“ (A. Winter).